Bryton Rider 450 Test: Die günstige Alternative aus Taiwan?

Schon länger liebäugelte ich mit einem Bryton GPS-Computer. Ein Kumpel war mit dem Rider 330 zufrieden. Der taiwanische Hersteller veröffentlichte Ende 2018 zwei fast identische Geräte, den Rider 450 und das Aero 60 Modell. Die einzigen Unterschiede sind die Halterung und der Aero 60 hat einen zusätzlichen Ausschaltknopf. Da ich noch nie mit einem Bryton Gerät geradelt bin, war ich gespannt, ob der Bryton Rider 450 im Test als Außenseiter etablierte Geräte wie den Wahoo Elemnt Bolt oder den Edge 520 schlagen kann.

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Was ist alles im Lieferumfang dabei?

  • eine Halterung mit Gummis
  • micro USB-Ladekabel
  • Handschlaufe
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Die Halterung ähnelt dem Garmin-System, passt aber trotzdem nicht.

Eine weitere Halterung für mein zweites Rad vermisste ich. Zumal die Halterung dem verbreiteten Garmin System ähnelt, jedoch sind die seitlichen Nasen etwas breiter. Dadurch funktionieren nur die Halterungen von Bryton. Was ärgerlich ist, aber Wahoo macht auch so einen Mist.

Um das Display vor Kratzern zu schützen, empfehle ich dir gleich eine Displayfolie* mit zu bestellen. Etwas verwirrend sind die unterschiedlichen Versionen von Bryton: 450 E= ohne Sensoren; 450 H= mit Pulsgurt und 450 T = mit Trittfrequenz und Pulsgurt.

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Das war alles beim Rider 450 H in der Box.

Als Erstes, die Montage und Installation

Da braucht es nicht viel, einfach die Halterung mit dem Gummi befestigen. 

Danach Updates installieren und Karten drauf laden.

Auf der Displayfolie stand, unbedingt vor der ersten Fahrt das Firmware Update installieren. Dies ist sicher nicht ohne Grund, die ersten Geräte kamen vermutlich mit einigen Bugs heraus. Die Bryton App für PC / MAC hat ganze drei Buttons zum Updaten der Software, Workouts sowie den GPS-Daten. Darüber installiert er die Karten im Hintergrund gleich für mehrere Länder.

Der Rider 450 wird als externer Stick erkannt und hat bei mir noch ca. 1,33 GB Speicher frei.

Als Letztes lade noch die Bryton Active App für iOS oder Android auf dein Handy. Lege damit die Datenfelder fest, obwohl es am Rider auch relativ fix geht.

Praxis: Nun gehts raus zum Radeln!

Bedienung und Menü:

Den Rider 450 bedienst du mit 6 Knöpfen und der Bryton Aero 60 hat sogar 7, welche prompt reagieren. Darum war die Bedienung mit Winterhandschuhen kein Problem.

An die Bedienung des Bryton Rider bzw. Anordnung des Menüs musste ich mich zuerst etwas gewöhnen, aber danach kam ich rasch zurecht. Dafür ist er nach dem Einschalten sofort (5 Sekunden) bereit.

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Das Höhendiagramm siehst du nur, wenn die Navigation aktiv ist.

 

Display: Wie gut erkennst du deine Daten?

Die Displaydiagonale ist 2,3 Zoll (5,8 cm) lang und hat eine Hintergrundbeleuchtung, welche du über eine Taste ein- und ausschaltest.

Gehäuse:

Höhe x Breite x Tiefe:
84 mm x 54 mm x 18 mm

Gewicht: 71 Gramm

Speicher: 3,78 Gigabyte

Wie lange hält der Akku des Bryton Rider 450?

Bryton verspricht bis zu 32 Stunden, nach meinen Praxisfahrten von ca. 16:20 Stunden (innerhalb von 3 Wochen mit GPS+GLONASS) war der Akku fast leer. Was im Vergleich zu Garmin und Wahoo um einiges besser ist.

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Mein Video über das Menü, Bedienung und Funktionen des Bryton Rider 450

Funktionen:

Der Rider 450 verbindet sich via Bluetooth oder Ant+ mit Puls-, Kadenz- und Leistungssensoren sowie elektronischen Radschaltungen. Das Höhenmeter Diagramm erscheint nur, wenn eine Route aktiv ist. 

Strava-Live Segmente gibt es nicht bei Bryton, wobei ich das auch nicht vermisse. 

Training-Modus:

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Die Zahlen könnten im Trainingsmodus größer sein.

Die Anzeige zeigt dir die wichtigen Infos an, die freie Fläche könnte besser genutzt werden. Einzelne Trainingseinheiten überspringst du per Tastendruck. Direkt in der Handy App oder im Online Portal erstellst du dein Workout, wobei das Übertragen bei mir nur manchmal funktionierte. Bin aber eh kein Freund von dem Workoutmodus und merke mir meine Intervalle bzw. drücke die Lap Taste.

Smartphone Verbindung via Bluetooth:

Auf Wunsch zeigt er dir Anrufe und SMS an.  

Aktuell arbeitet die Bryton Active App mit diesen Apps zusammen:

  • Strava
  • TrainingPeaks
  • Selfloops
  • komoot

Für die Routenplanung fehlte mir eine direkte Schnittstelle zu komoot.

Navigation: Bringt dich der Rider 450 an dein Ziel?

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Bei der Navigation zeigt der Bryton 450 Schwächen.

Zum Erstellen der Routen hast du mehrere Optionen.

In der App erstellst du über Aktivitäten/Routen deine Tour. Die Planung basiert auf OpenStreetMaps, danach überträgst du sie über Bluetooth oder WLAN auf den Bryton. Im BrytonActive Portal findest du den gleichen Routenplaner. Wobei es in beiden Versionen nicht möglich ist einen Modus für MTB, Rennrad oder Trekkingrad zu wählen. Da sind komoot oder Garmin die besseren Optionen zum Planen deiner Route. Mit dem Update im April 2019 wurde eine direkte komoot Schnittstelle nachgeliefert.

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Die drei Zoomstufen der Bryton Karte.

Die GPX-Datei musst du danach in den Ordner Extra Files kopieren. Jedoch erhältst du bei der Navigation keine Abbiegehinweise bzw. Alarme, die erhälst du nur bei direkt in der Bryton App erstellten Routen. Bist du in unbekanntem Terrain, musst du stets mit der Kartenansicht radeln. Die Karte hat 5 Zoomstufen und diese brauchen einige Sekunden, bis sie geladen sind. Ebenfalls zeigt die Karte keine weiteren Infos wie POI, Straßennamen an. Die Ortsnamen sind nach Norden ausgerichtet, was blöd ist wenn du nach Süden fährst.

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Fazit meines Bryton Rider 450 Test:

Schade, da hätte ich mehr erwartet. Ist für dich die Navigation weniger wichtig, lohnt sich trotzdem der Blick auf den Rider 450 oder Aero 60.

plus

Plus Punkte

  • lange Batteriedauer
  • Wifi Upload und Updates
  • großes Display bei geringem Gewicht
  • relativ günstiger Preis
Minus punkte

Minuspunkte 

  • Navigation ohne Abbiegehinweise, bei gpx-datei
  • Karte langsam
  • keine zweite Halterung im Lieferumfang

Aktueller Preis:

Im Dezember 2018 zahlte ich 179 Euro für die Version mit Pulsgurt, den aktuellen Preis findest du bei

amazon* wiggle* oder bei ebay.*

Alternativen zum Bryton Rider 450:

Wahoo Elemnt (Bolt)

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Der Wahoo hat eine Komoot Schnittstelle, hält aber bei der Akkulaufzeit nicht mit.

Garmin Edge 520 oder 820

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Garmin spendierte beiden Geräten ein Farbdisplay und der Edge 820 hat sogar eine brauchbare Navigation dabei.

Sigma Rox 11 die günstigere Alternative

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Ist für dich die Navigation weniger wichtig, schau dir mein Erfahrungsbericht zu Sigmas Rox 11 an.

Was ist deine Erfahrung mit den Bryton Radcomputern? Schreibe mir deinen Kommentar.

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6 Gedanken zu „Bryton Rider 450 Test: Die günstige Alternative aus Taiwan?“

    • Hallo Gregor,

      laut dem Handbuch sind folgende Höhenfunktionen beim Rider 450 möglich:

      Höhe – Die Höhe Ihres aktuellen Standortes über oder unter dem Meeresspiegel.
      Max. Höhe – Die maximale Höhe, die der Fahrer bei der aktuellen Aktivität erreicht hat.
      Anstieg – Die bei der aktuellen Aktivität insgesamt erzielte Höhenzunahme.
      Abstieg – Die bei der aktuellen Aktivität insgesamt erzielte Höhenabnahme.
      Neigung – Die Berechnung von Höhe über Entfernung.
      Entf. bergauf – Die insgesamt zurückgelegte Strecke bergauf.
      Entf. bergab – Die insgesamt zurückgelegte Strecke bergab.

      Quelle: https://www.brytonsport.com/#/supportResult?tag=BrytonTool

      Antworten
  1. Hallo Jörg,
    erst mal ein Dankeschön für Deine Testberichte und Tipps zum Thema Radfahren!

    Da mir die Navigation am Fahrrad nicht wichtig ist, habe ich mich für den Rider 410 entschieden. Dein Test vom 450er war mir da recht hilfreich.

    Vielleicht noch eine Anmerkung zum Update am PC/Mac. Leider stellt Bryton ja auch nur ein Update-Programm für Windows oder Apple zur Verfügung. Da habe ich als Linuxer (z. Zt. Ubuntu 18.04LTS) mal wieder das Nachsehen, zumal das Programm auch nicht in der virtuellen Maschine (WINE) lief. Also einen alten Laptop reaktiviert, auf dem noch XP installiert ist und gehofft, dass dies ausreicht. Siehe da, das „Update tool“ läuft auch noch unter diesem Oldie-BS! Garmin z.B. verlangt mittlerweile mindestens Windows 7 SP1, Sigma immerhin Vista.

    Antworten
  2. Hallo Jörg,

    Vielen Dank für die Infos.

    Meine Erfahrung aktuell: die Software für Windows hat meinen PC fast funktionsuntüchtig gemacht. Der Rider 450 wird nicht erkannt, Fehlermeldung. USB funktionierte nicht mehr.
    Nach dem letzten Update sind alle meine bisherigen gespeicherten Daten auf meiner bisher gut funktionierenden App auf dem iPhone verschwunden. Anfragen an den Support blieben unbeantwortet.

    Ich konnte mich auf der App wieder anmelden. Der Verlauf auf dem Rider 450 war vorhanden, konnte aber nicht mehr geladen werden. Der Speicher auf dem Rider 450 war voll und so musste ich alles löschen.

    Ansonsten läuft der Rider 450 wie von dir beschrieben.

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