Wahoo Elemnt Roam Test: starker Preis – top Radcomputer?

Nachdem der Element und der kleinere Bolt ruckzuck in der Radlerszene viele Fans bekamen, versucht nun Wahoo mit dem Roam, dank Farbdisplay und neuen Funktionen in höherwertige GPS-Radcomputer Gefilde vorzudringen. In meinem Wahoo Elemnt Roam Test zeige ich dir meine Erfahrungen der letzten Monate.6d5e1d36523047059710083ad76b57cf

Lieferumfang: Das ist alles in der Box.

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Neben dem Micro-USB-Kabel sind zwei Halterungen in der stylischen Box.

In der Bundle Edition* bekommst du den Brustgurt sowie den Speed und Trittfrequenzsensor dazu. Um das Display vor Kratzern zu schützen, empfehle ich dir eine Display Folie* oder ggf. eine Silikonhülle.*

Erste Einstellungen des Elemnt Roam:

Mit der Elemnt App (für iOS oder Android) richtest du den Radcomputer mühelos mit deinem Handy ein. Einfach den QR-Code scannen und danach die Datenfelder einrichten. Kein Lästiges herumklicken auf dem Gerät.

Für die Wahoo Sensoren lade dir noch das Wahoo Utility herunter. Ich brauchte es, um ein Update auf dem Speed-Sensor zu installieren. Lade dir gleich die kostenfreien OSM Karten für die gewünschten Länder herunter. Der interne Speicher hat 2,8 GB und reicht für alle Deutschland Karten (ca. 1,5 GB).

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Den Speedsensor ziehst du an der Nabe fest.

Montage des Roam:

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Die aerodynamische Halterung des Wahoo Roam.

Ich entschied mich für den Ahead Halter, fix war der dran geschraubt. Die Halterung ähnelt Garmins, nur hat Wahoo den Punkt zum Einrasten um 90 Grad geändert und die Nase ist etwas breiter. Wozu??

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Der Trittfrequenz Sensor am Pedalarm.

Der Clou, der Sensor für die Trittfrequenz lässt sich sogar an deine Radschuhe heften.

Bedienung und Funktionen vom Wahoo Elemnt:

Das farbige Display hat eine Diagonale von 2,7 Zoll oder 6,8 cm sowie eine Auflösung von 240 x 400 Pixel.

Gehäuse:

Höhe x Breite x Tiefe: 90 mm x 60 mm x 20 mm

Gewicht: 93g

LED Leuchten:

Die oberen LED´s blinken, wenn du abbiegen musst. Bei den LED´s an der Seite wählst du aus, ob sie deinen Puls, Geschwindigkeit oder Leistung zeigen. Ich wählte meine Leistung und sah, wenn ich zu schnell unterwegs war. Scheint die Sonne stark, erkannte ich die LED´s schlechter.

Knöpfe:

Mit 6 sinnvoll belegten Knöpfen hangelst du dich durch das Menü. Die seitlichen Tasten reagieren gut. Nur die drei unteren Knöpfe drücken sich mit Winterhandschuhen auf der Ahead Halterung schlecht. Ist der Roam auf dem Vorbau, klappt es etwas besser. Der nicht vorhandene Touchscreen ist kein Nachteil.

Bedienung:

Wie schon beim Vorgänger, brauchst du keine Anleitung. Bedienung und Einstellungen sind logisch intuitiv. Da können andere Hersteller sich was abschauen. Nur das Einschalten dauert ewig, er braucht ca. 42 Sekunden.

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Einmal ging der Roam aus, zum Glück stellte er die Route wieder her.

Einmal stürzte der Wahoo Elemnt ab und reagierte nicht mehr. Da musste ich warten, bis der Akku komplett leer war. Nach dem Aufladen ging wieder alles normal. 

Akkudauer, wie lange hält der Elemnt Roam durch?

Der Akku soll laut Wahoo 17 Stunden durchhalten. Anders als der Vorgänger hält der Roam sein Versprechen. Bei einer 4:30 Stunden Winterfahrt zeigte er noch 75 Prozent.

Funktionen:

Navigation, über Umwege ans Ziel?

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So sehen die Karten beim Elemnt in den verschiedenen Zoom Stufen aus.

Dank der detaillierten Karten siehst du die Straßen mit unterschiedlicher Breite. So weißt du sofort, ob es Hauptstraßen oder nur kleine Wege sind.

Durch die Komoot Einbindung bekommst du eine brauchbare Navi Funktion. Erstelle einfach auf dem Handy oder PC die Route und der Wahoo Roam holt sich die Tour über WLAN oder Bluetooth. Nutzt du kein Komoot, suche dein Ziel mit google Maps und übertrage es. So erstellte ich unterwegs eine Route und übertrug sie. Nur blöd, wenn du im Funkloch bist und jede Schnecke dein mobiles Internet abhängt. Übrigens lässt sich eine geplante Strecke umkehren, einfach in der Elemnt App eine geplante Strecke (z.b. mit Komoot) auswählen und dort auf den Button mit einem Doppelpfeil klicken.

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Durch das Fadenkreuz bestimmst du manuell dein Ziel.

Beim Radeln musst du nicht ständig auf die Karte starren. Kurz vor der Kreuzung hörst du ein Piepen, die LEDs leuchten und im Display siehst du den Pfeil in deine Richtung. Mir würde es gefallen, wenn die Karte kurz aufpoppt. Bei mehreren Abzweigungen reicht der Pfeil nicht.

Änderst du deine Route spontan, berechnet der Wahoo Roam, wie du später auf deinen Weg kommst.

Zoomst du weiter heraus, siehst du deine Route nur für einen kurzen Bereich. So fehlte mir der Überblick über meinen gesamten Weg. Leider sind keine POI Punkte dabei, da bist du auf Komoot angewiesen.

Meine gespeicherten Routen von komoot.

Mit Strava Live Segmenten auf der Jagd nach PR´s und KOM´s:

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Strava Segmente beim Wahoo, die LED Leiste zeigt dir deinen Rückstand.

Durch den Kauf des Roams darfst du Strava Summit 60 Tage kostenlos testen. Markiere zuerst deine gewünschten Segmente auf Strava. Klicke dazu auf den Stern. Danach gehe im Wahoo auf die Strava Seite und drücke auf sync.

Beim Radeln siehst du auf der Strava Seite alle Segmente in deiner Nähe. Bist du einige hundert Meter davor, erscheint der Hinweis, dass es gleich losgeht. Nach dem Start läuft die Uhr gegen dich und du siehst deinen Vorsprung oder Rückstand auf deine Bestzeit oder dem KOM.

Cool wäre, den Kartenverlauf des Segments zu sehen. Dafür zeigt dir der Elemnt mehrere Segmente gleichzeitig an. Mit der mittleren Taste wechselst du sie.

Pluspunkt: Anders als bei Garmin funktionieren die Segmente, auch wenn ein Training oder Navigation aktiv ist.

Weitere Funktionen durch die Wahoo App:

Koppelst du dein Handy mit dem Elemnt, erscheint sofort ein Hinweis, wenn dich jemand anruft oder eine SMS schickt.

Sollen deine Familie oder Freunde wissen, wo du bist? Dann schicke Ihnen den Live Tracking Link, so sehen sie deine aktuelle Position.

Lediglich in der Wahoo App siehst du deine Touren, mit den wichtigsten Auswertungen. Für mehr lade dein Training über Strava, Training Peaks und andere Dienste hoch. Schließt du den Elemnt an deinen PC, findest du im Ordner „exports“ die fit-Dateien deiner Touren. Damit hast du ein Backup und kannst sie in weitere Analyse Tools laden. Auf meinem Mac benötige ich zum Anschließen die „Android File Transfer“ App. Der Elemnt funkt mit elektronischen Schaltungen von Shimano Dura Ace Di2, SRAM eTAP, FSA WE und Campagnolo EPS.

Kurios, nirgends fand ich Radprofile, die einzige Lösung ist die Datenseiten über die App anzupassen.

Der Elemnt Roam steuert deinen schlauen Rollentrainer.

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Praktisch falls du keine Indoor Training App nutzen willst. Der Roam steuert deinen Trainer und simuliert gespeicherte Strecken, Trainings oder du stellst direkt den Wattwert ein.

Trainingsprogramme:

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Einige Programme sind auf dem Roam drauf, für weitere brauchst du einen Trainingspeaks oder Todays Plan Account.

Ich kopierte am PC selbst erstellte MRC-Workouts in den Ordner Plans. Anschließend den Elemnt neu Starten und in den Optionen auf Synchronisieren drücken. Fertig! Übrigens lässt sich die Intensität des Trainings vorab prozentual ändern.

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Mit den seitlichen Tasten veränderst du beim Fahren die Felder von 11…
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… auf nur 2 – Extrem praktisch!

Praxisvideo vom Elemnt mit der Wahoo App:

Durch das Anzeigen des externen Inhalts akzeptierst du die AGB´s inkl. Datenschutzbestimmungen von youtube.com.

Fazit von meinem Wahoo Elemnt Roam Test:

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Mich überzeugte der Roam, dank der intuitiven Menüs und des starken Akkus.
Die größte Schwachstelle ist der hohe Preis. Besonders in Hinblick auf die schwache Navigation.

plus-punkte

Punkte:

  • einfaches Einrichten
  • intuitive Bedienung im Menü
  • Akku
Minus punkte

Minuspunkte:

  • teuer im Vergleich zu Garmin Edge 530
  • Display klein in Relation zum Gehäuse
  • Navigation ohne POI und Adressen
  • schlechte Bedienung der Tasten mit Winterhandschuhen

Aktueller Preis:

Elemnt Roam, hier aktuelle Preisinfo bei wahoo*, wiggle*, amazon* oder rose-bikes.*

Alternativen zum Wahoo GPS Computer:

Garmins Edge 530:

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Der Garmin bedient sich komplizierter, ist dafür günstiger. Meine Erfahrungen findest du im Edge 530 Praxistest.

Wahoo Elemnt Bolt:

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Der kleinere und günstigere Vorgänger kommt ohne Farbdisplay und weniger Navifunktionen aus.

Garmin Edge 830:*

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Der Edge 830 bietet bessere Navifunktionen.

Wie findest du Wahoo´s Elemnt Roam? Hast du noch Fragen? Schreibe mir ruhig deinen Kommentar.

 Wer schreibt hier?

Hallo ich bin Jörg und helfe Dir, auf meinem Fahrrad Planet, damit du mehr Spaß beim Radfahren hast. Folge mir doch bei facebook oder pinterest.

8 Gedanken zu „Wahoo Elemnt Roam Test: starker Preis – top Radcomputer?“

  1. Hi Jörg, ich habe vor mir einen Radcomputer zwecks Navigation zuzulegen. Der Elemnt Roam hat es mir angetan…nur leider finde ich ihn zu teuer. Tut es der Bolt für 219,- EUR nicht auch? Was kann der Roam, was der Bolt nicht kann?
    Gruß Diane Haase

    Antworten
  2. Hallöchen! Danke für Deinen ausführlichen Bericht. Ich nutze den Roam seit Release (davor über ein Jahr glücklich mit dem Bolt gefahren). Seit geraumer Zeit stürzt mein Roam bei längeren Touren (meistens bei +200km) immer einmal ab. Das ist jetzt bestimmt schon sein einem halben Jahr so. Manchmal nach 150km, manchmal erst nach 300km. Route wird zwar immer wiederhergestellt, aber seit dem neuesten Update werden verbrauchte Kalorien resetet. Das ist echt ärgerlich wenn man nach einer 400km Tour nur 2.500kcal. verbrannt hat weil andere 6.500 verloren gegangen sind nach dem Absturz. Dachte schon mein Exemplar hat ein Bug, lese aber, daß Du auch schon Absturze hattest. Ich habe den Roam schon neu aufgesetzt, nichts gebracht. Dann viele Karten gelöscht um mehr Speicher frei zu machen (über 500MB). Trotzdem hing sich der Roam bei der letzten Tour bei ca. 250km auf. Lange drücken auf Power macht einen Neustart. Der Workout wird dann wiederhergestellt und fortgesetzt, Route muss man dann neu laden und Nacigation starten.

    Wahoo bringt in letzter Zeit immer mehr Updates, aber damit kommen ständig neue Bugs hinzu. Das war mit Bolt wesentlich besser.

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    • Hallo Rocco,

      bei mir stürzte der Roam nur einmal ab und die Route wurde wiederhergestellt. Das mit den Kalorien habe ich da nicht bemerkt.
      Zwischendurch klappte bei mir der Upload zu Strava nicht, jetzt geht es aber wieder.

      Hast du schon einmal den Wahoo Suport kontaktiert?
      Grüße Jörg

      Antworten
    • Hallo , das Kann(muß) ich auch berichten! Bin fast zwei Jahre den BOLT sorgenfrei gefahren. Dann in 2019 auf den ROAM aufgerüstet, weil ich etwas mehr Navi-Funktionen wollte (gerade bei Abweichung von Route) . Leider mußte ich in diesem Jahr auch bei Touren>100km feststellen , daß er sich bei Routenabweichungen immer wieder aufgegangen hat. Auch das Ausschalten und Einschalten half da manchmal nichts. Und zwei Monaten zeigt er völlig irrige Werte vom Leistungsmesser an, oft fantastisch zu hoch. Als er dann noch anfing, beim automatischen Hochladen auf Komoot und Strava zu streiken , war meine Geduld zu Ende! Bin daher mit einem weinenden Auge auf den Garmin830 gewechselt , wenn man mal die komplizierte Einrichtung und den jüngsten Ransomware-Angriff vernachlässigt , bis jetzt toll, auch spürbar bessere Leistung (schneller und LM Daten wieder realistisch). Navi auch gut , aber bis jetzt alles erst 1Monat -also nix endgültiges . Ich glaube , je mehr Wahooligans aktiv sind , umso größer auch die Störanfälligkeit. Aber eines hat Wahoo schon mal geschafft: die Garmin-Schläfer mal so richtig wachgemacht, der 530/830 ist mal ein richtiger Quantensprung

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    • Das gleiche bei mir nur noch schlimmer…….abgestürzt und Akku komplett leer obwohl noch locker 40% Akku vor der Fahrt übrig waren.
      Das war jetzt schon das zweite mal das er so abgestürzt ist. Die Tage der zweite Absturz war schon nach ca 20km. Hat zwar Zuhause, nach dem Laden des Akkus, wieder alles hergestellt aber das mit den Kalorien ist mir auch aufgefallen, wobei Strava seltsamerweise die richtigen Kalorien Angezeigt hat.
      Und ja, alle Nase lang Updates.

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  3. Hallo,
    ich habe den ROAM seit ca. 2 Monaten und hatte bislang kein Problem mit Abstürzen. Vielleicht ist die Banane ja mittlerweile etwas gelblicher geworden…? Allerdings nimmt der ROAM es einem manchmal übel, wenn man zu lange/weit von der Route abweicht. So fehlten bei mir auf einer knapp 120km langen Tour die eine etwa 25minütige Fährfahrt enthielt im Anschluss fast alle Sensor Daten. Wahrscheinlich hat der Computer irgendwann einfach aufgegeben. Vielleicht hätte ich das vermeiden können wenn ich auf Pause gedrückt hätte, aber wer denkt da schon immer daran… Bei Routenabweichungen funktioniert die Rückführung auf die Route im Prinzip gut, ist dabei aber manchmal seltsam störrisch. Das merkt man vor Allem wenn man mal ein richtig großes Stück abkürzt: Die Navi will ganz lange wieder zu genau dem Punkt zurück wo man die Route verlassen hat, anstatt ausgehend von der aktuellen Position den kürzesten Weg zurück zum Routenverlauf zu suchen und einfach zu akzeptieren daß dann halt ein paar Kilometer der Strecke ausgelassen wurden. Mal sehen ob sich dieses Verhalten mit künftigen Updates vielleicht noch etwas verbessert. Von anderen Radcomputern habe ich bezüglich Neuberechnung aber auch eher irritierende Dinge gelesen. Mich stört das nicht so sehr, da ich auch sehr gut mit der Karte zurecht komme, und die Abbiegehinweise meist nicht brauche. Ansonsten kann ich den ROAM aber sehr empfehlen. Ich finde die Bedienung ist sehr gelungen, und das Display ist in allen Lebenslagen wirklich top ablesbar. Der Akku hält erfreulich lange durch und musste oft erst nach mehreren Touren mal wieder geladen werden. Für spontane Anpassungen am Gerät und andere Dinge sollte das Handy aber immer dabei sein, da viel über die App läuft.

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    • Hi Martin,

      danke für deinen ausführlichen Kommentar dem ich mich komplett anschließe. Wobei ich das mit dem Sensorenausfall nicht hatte.
      Kürzlich erlebte ähnliches mit der Routenführung beim neuen Bolt V2. Bei großen Abweichungen führte mich der Bolt nicht mehr zurück und beruhigte sich erst als ich wieder auf der Strecke war. Bei kleinen Abweichungen schlägt er sofort eine sinnvolle Alternative vor.

      Viele Grüße und schöne Radtouren
      Jörg

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