Beim Radeln höre ich gern Podcasts oder Hörbücher und lerne so neue Dinge. Ab und zu lass ich mich von Musik entspannen oder brauche rockige Hymnen, um noch einmal richtig reinzutreten. Dabei nervt es mich die Lautstärke immer anzupassen oder den nächsten Titel zuwählen. Die Firma Coros und Livall hat sich überlegt Lautsprecher in einen Helm zu integrieren. Damit rutscht dir nicht ständig ein Stöpsel heraus. Klar mit In-Ear Kopfhörern ist das gelöst, dafür hörst du nichts mehr vom Verkehr. Vom Hersteller bekam ich den Coros Omni Smart* für einige Wochen zum Probe fahren und den Livall BH 62 kaufte ich mir.
Mein Start mit den smarten Helmen:
Zuerst lud ich den Helm über den Micro-USB Anschluss an der Rückseite. Dabei installierte ich die Coros App und aktualisierte gleich die Software des Helms.
Über Bluetooth fand mein Handy sofort den Helm und während des Tests gab es keine Probleme.
Noch schnell die Fernbedienung über die Gummibänder um den Vorbau geschnürt, per Bluetooth gekoppelt und los gehts!
Der Start bei Livall,
ging ebenso fix mit ihrer App und der Controller koppelte sich von allein. Nur der Gummi, zum Montieren am Lenker, könnte etwas länger sein.
Was mir auf meinen Praxisfahrten auffiel:
Der Sound des Omni Smart Helmes:
Die winzigen Lautsprecher liegen vor dem Ohr und nutzt den Knochenschall. Der Klang ist gut und es kommt sogar richtig Bass heraus. Die Geräusche des Verkehrs hörte ich mühelos und mit meinen Freunden konnte ich mich unterhalten. Musik zu hören, klappte mühelos, wie schaut’s mit Hörbüchern oder Podcasts aus? Ebenfalls verstand ich entspannt alle Wörter, sogar bei Gegenwind oder schnelleren Fahrten (ca. 30 km/h). Klar bergab wird es schwierig, aber da stoppe ich eh die Wiedergabe. Deine Umgebung bzw. Mitradler beschallst du nicht, bzw. hören Sie es nur leicht, wenn du die Lautstärke auf Anschlag drehst.
Bei Livall fehlt der Bass und der Klang ist blechern und schlechter wie bei dem Omni Smart. Dennoch hörte ich trotz Wind sogar Hörbücher gut, aber deine Mitfahrer und Umgebung verstehen dafür mehr.
Lichter bzw. Helm mit Blinker:
Speziell MTB- oder Rennradfahrer haben das Licht nicht immer mit. Dann dauert die Tour länger, es ist dunkel und du bist ohne Licht. Einmal durfte ich dafür Strafe zahlen. In dem Helm ist zumindest das rote Rücklicht integriert, welches du über den Controller bequem einschaltest. Mir fehlte nur ein weißes Licht für vorn.
12 einzelne LED Punkte leuchten beim Livall, während zwei größere LED Leisten beim Coros blinken.
Der Livall BH 62 ist Fahrradhelm mit Blinker, welchen du über den Controller steuerst. Obwohl ich kaum denke, dass ein Autofahrer das checkt. Deine Mitfahrer merken das Blinken schon eher, weil der Livall dazu piept.
Telefonieren über die Freisprecheinrichtung:
Telefonieren beim Radeln, funktioniert über ein kleines Mikrofon im Bluetooth-Helm. Beim Test wurde ich beim Coros besser verstanden. Bei Wind versteht dich dein gegenüber schwer.
Qualität des Bluetooth Helmes und Einstellung:
Im Vergleich zu meinem Kask Rapido* Helm ist der Coros Omni nicht so bequem. Du stellst den Omni über das Drehrad ein, aber bei meinen Kask gelingt das einen Ticken besser. Durch die Technik bringt der Coros Omni 360 Gramm auf die Waage und der Kask wiegt 230 Gramm (selbst nachgewogen). Dennoch hat der smarte Omni viele und große Luftlöcher. Da punktet der Livall BH 62, er liegt mit 295 Gramm dazwischen und wirkt hochwertiger als der Omni Smart, trotzdem kommt er nicht an den Kask heran.
Akkulaufzeit:
Extrem überraschte mich der Akku. Bei einigen Herstellern hält der Akku nur die Hälfte der angeblichen Laufzeit durch, nicht bei Coros. Nach mehreren Fahrten von insgesamt 6:30 Std. sind noch 47% drauf (Habe aber nicht die ganze Zeit Musik gehört). Da sind die angegebenen 10 Stunden realistisch. Davon träumt der Livall Helm, nach ca. 6 Stunden geht ihm der Saft aus.
Den Controller am Lenker musste ich immer über die App verbinden, während der Helm automatisch mein Handy fand. Das hat Livall besser gelöst einmal draufdrücken und der Controller wacht auf seinem Schlaf auf und ist sofort einsatzbereit ohne nerviges koppeln. Dafür lassen sich mit dem Livall Controller keine Tracks vor- und zurückspringen, dies funktioniert nur über die Knöpfe am Helm. Das Rücklicht lässt sich nur per Livall App einschalten.
Fazit:
Für Musikhörer ist der Coros die bessere Wahl, wer so wie ich fast nur Podcasts/Hörbücher hört, dem reicht der Livall BH 62. Dazu war der Livall zum Test ca. 80 Euro günstiger. Bei der Qualität des Helmes könnten beide nachbessern und vielleicht ein Frontlicht einbauen.
Aktueller Preis:
Beim Test kostete der Helm 199,00 Euro bei amazon* während ich den Livall BH 62 für ca. 120 Euro bei amazon bekam*.
Alternative:
Coros bietet den günstigeren Linx* Helm an. Er wiegt 60 Gramm mehr als der Omni und hat kein Rücklicht.
Dort findest du Radlautsprecher und andere Wege deine Radtouren musikalisch zu untermalen. Willst du keinen neuen Helm und trotzdem den Verkehr verstehen, dann schau doch nach Knochenschall Kopfhörern*.
Wie hörst du beim Radeln Musik oder hast du andere Fragen. Ich freue mich über deinen Kommentar!