Nach 4 Jahren Wartezeit hat Sigma Sport im Sommer 2023 endlich den Nachfolger des beliebten Sigma Rox 12 vorgestellt. Der neue Rox 12.1 EVO kommt mit einigen Verbesserungen. In meinem Sigma Rox 12.1 EVO Test schaue ich mir den EVO genauer an und beleuchte, ob er das Zeug dazu hat, dein neuer Begleiter auf dem Rad zu werden.
Lieferumfang des Rox 12.1
In der Basicversion sind eine Ahead- und ein normale Halterung dabei. Auf dem ersten Blick ähnelt die Halterung dem System von Garmin, laut dem Handbuch sind nur Halterungen von Sigma kompatibel. Der 12.1 EVO passt in meine Halterung von Syncros, sie hält ihn jedoch nicht richtig fest bzw. lässt er sich zu leicht seitlich herausdrehen. Die offizielle Garmin Halterung hielt ihn besser fest.
Im Lieferumfang ist noch ein Micro-USB Ladekabel und eine Handschlaufe zur Sicherung gegen Herunterfallen dabei.
In der Bundle Edition, bekommst du zusätzlich einen Geschwindigkeits-, Puls- und Trittfrequenz Sensor dazu.
Um das Display vor Kratzern zu schützen kaufe dir gleich eine Displayfolie*.
Software Einrichtung des Sigmas 12.1 EVO:
Lade dir zuerst die Sigma Ride App für dein Smartphone herunter. Über die App passt du die Radprofile inklusive Datenseiten, Navigation und sonstigen Einstellungen relativ schnell und ohne Probleme an. Natürlich geht das auch ohne App direkt am Gerät, dauert aber etwas länger. Die Datenseiten änderst du wie bei Garmin durch längeres Drücken auf das jeweilige Datenfeld. Zusätzlich lässt sich sogar die Farbe der Datenfelder verändern. Der Rox 12.1 hat mittlerweile eine WLAN-Antenne, und Firmware-Updates sind nur per WLAN möglich.
Die Funktionen im Praxistest:
Du bedienst den Sigma Rox EVO per Touch und Tasten, was zuverlässig funktioniert. Anfangs war es für mich ungewohnt, weil es unten keine Tasten gibt sondern nur seitlich. Vielleicht könnte der Abstand zwischen den Knöpfen noch etwas größer sein.
Der Start benötigt etwa 53 Sekunden und nach dem Einschalten braucht der 12.1 EVO noch einen kleinen Moment, bis die Satelliten gefunden sind. Also früh genug starten, damit du beim Losfahren nicht warten musst. Im Menü und während der Fahrt reagiert der Rox ohne größere Verzögerungen und auch die Touren berechnet er flink.
Je nach Radprofil sind andere Einstellungen für die Navigation möglich. So unterschied sich meine Route im Mountainbike-Profil drastisch zu der im Rennrad-Profil. Der Rox 12.1 navigiert dich zu POI-Punkten oder du wählst dein Ziel direkt auf der Karte aus, sowie ganz klassisch die Adresse. Bei letzterer fehlt die Option der Hausnummer, besonders bei langen Straßen etwas blöd. Der 12.1 EVO schlägt mindestens 2 unterschiedliche Routenoptionen vor. Ebenfalls lassen sich am Gerät mehre Punkte in eine Strecke einplanen.
Für eine schnelle Runde ohne große Planung lohnt sich die „Draw my Route“ Funktion.
Da zeichnest du auf der Karte grob ein Kreis oder Linie um deinen Startpunkt und der Sigma Rox 12.1 berechnet dir eine Tour.
Deine geplanten Routen von Strava, Komoot oder dem Sigma Data Center lassen sich direkt per Sigma Ride App auf den Rox 12.1 EVO synchronisieren oder du importierst direkt eine gpx-Datei.
Die Karten kannst du bequem für einzelne Länder auswählen und aktualisieren. Jedoch ist der Speicher nicht zu groß, mit installierten Karten von Deutschland, Polen und Tschechien waren bei mir noch 3,38 GB frei. Das Vorgängermodell hatte noch 2 GB mehr dabei. Auf der anderen Seite sind die Karten nicht speicherhungrig – Deutschland belegt 1,02 GB und Österreich 0,21 GB.
Akku – reicht´s für eine Tagestour?
Sigma gibt die Laufzeit mit bis zu 14 Stunden an. Bei meinen Testfahrten war nach circa 10 bis 11 Stunden finito. Ich war meistens mit zwei Sensoren, automatischer Helligkeit, ohne Bluetooth und relativ oft mit der Navigation unterwegs. Da zeitlich keine längere Tagestour drin war, fuhr ich mehrere einzelne Fahrten innerhalb von 1 bis 2 Wochen. Im Vergleich zur Konkurrenz hängt der Rox 12.1 etwas hinterher, aber für eine normale Tagestour reicht es ohne Probleme aus.
Mit dem Energiesparmodus ist noch etwas mehr drin, das Display ist aus und schaltet sich nur vor Abbiegepunkten oder wenn du dich verfahren hast ein.
Technische Daten:
Maße (B x L x H): 5,7 x 9,5 x 2,1 cm
Gewicht: 110 g
Speicher: 6 GB
Display: 7,5 cm (3 Zoll) Diagonale und einer Auflösung 240 x 400 Pixel
Satelliten: GPS, GLONASS, GALILEO
Auswertung deiner Touren
Anders als bei den früheren Geräten wird der Rox 12.1 EVO nicht mehr von der Sigma Data Center Software am PC erkannt. Jedoch bekommst du trotzdem deine Daten in das Programm. Meld dich einfach bei der Sigma Cloud in der Ride App an und dann werden deine Touren automatisch synchronisiert. So wertest du sie später bequem am PC aus. Leider erhielt die Data Center Software in den letzten Jahren keine neuen Funktionen. Insbesondere wenn du mit einem Powermeter unterwegs bist, fehlt u.a. eine Analyse deiner aktuellen Müdigkeit, Leistungsstand oder die Entwicklung deiner FTP.
Video Data Center
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In der Ride App siehst du ebenso deine Werte und kannst deine Touren auf Strava, Komoot oder TrainingsPeaks teilen.
Deine Kilometer, Fahrzeit, Höhenmeter und kCal erscheinen für jedes einzelne Radprofil separat. Ein Feature was häufig bei anderen Radcomputern fehlt und einige in den Kommentaren danach fragten.
Workouts – Trainingsmodus
Einige Trainingseinheiten sind bereits vorinstalliert. Anfangs hatte ich mit meinen Workout Dateien Probleme, die ich sonst zum Testen immer ausprobiere. Darum habe ich nochmal neue Workouts bei zwofactory und zwiftworkout erstellt und anschließend dort in das fit-Format konvertiert. Im Trainingsmodus ist es leider nicht möglich einzelne Einheiten zu wiederholen – es geht nur das Überspringen.
Für Indoor Sessions steuert der 12.1 EVO ebenfalls deinen Smart-Trainer an.
Mein Video über die Bedienung des Sigma Rox 12.1 EVO in der Praxis:
Fazit meines Sigma Rox 12.1 EVO Test:
Der Sigma Rox 12.1 EVO ist ein solider und zuverlässiger Fahrradcomputer mit Navigation. Er bietet eine Vielzahl von Funktionen und ist einfach / logisch zu bedienen. Die Akkulaufzeit könnte länger sein.
PRO:
- Großes Display
- Intuitive Bedienung
- Vollwertige Navigation
Contra:
- Akkulaufzeit könnte besser sein
- lange Startzeit
Beim Test kostete der Rox 12.1 ca. 330 Euro oder 380 Euro in der Bundle Version. Dort findest du den aktuellen Preis bei rosebikes* oder amazon* sowie bei boc24*.
Übrigens war ich mit der Firmware 1.5 unterwegs.
Alternativen zum Rox 12.1 EVO
- Garmin Edge 1040:
Ein Top-Fahrradcomputer mit allen erdenklichen Funktionen und größerem Display. Dort liest du mehr über den Edge 1040.
- Garmin Edge 540 oder 840:
Die beiden Geräte sind etwas kleiner, haben jedoch mehr Funktionen unter dem Display. Der Edge 540 hat kein Touchscreen dafür ist er beim 840 dabei. Dort findest du meinen ausführlichen Garmin 840 Test.
- Wahoo ELEMNT BOLT:
Ein kompakter und leichter Fahrradcomputer mit Navigation, dort findest du meine Einschätzung über den Wahoo Bolt 2.
Wenn du Fragen oder Probleme zu den Sigma Radnavi hast, lass es mich gern in den Kommentaren wissen.