Warum ich mir von Rose ein CRS 3000 Rennrad gekauft habe.

Mein alter Alu Renner von Trenga.de feierte diesen Sommer sein 14. Jubiläum, damals kamen gerade Carbon Rahmen auf. Satte 10 kg mit Pedalen zeigt mir die Waage.

In letzter Zeit knarzte meine Kette und rutschte über die Ritzel. Besonders krass ist das berghoch. Einmal riss mir sogar die Kette. Alles zu tauschen kostet mehr als 150 €. In der nächsten Zeit kommen sicher weitere Dinge dazu. Kurzum es lohnt sich nicht, ein neues Rad ist dran!

Nur welchen Drahtesel kaufen?

Dazu wühlte ich mich durch die Tests von Tour, RoadBIKE und Co.

Diese Fragen stellte ich mir vorher:

Scheibenbremse, ja oder nein?

Da ich nicht in den Alpen wohne und keine Carbonfelgen fahre, reichen die normalen Felgenbremsen. Auch sind sie leichter und kosten weniger.

Alu oder Carbon?

Ich tendierte zu einem Alurahmen, weil die Hersteller bessere Komponenten anschrauben. Carbon ist immer noch teurer. Weitere Infos zu dem Material bei Radrahmen bei Sportscheck.

Welche Übersetzung?

Da ich in bergigen bis welligen Terrain unterwegs bin und kein Profi bin, bevorzuge ich ein 50/34 Kettenblatt und hinten 12 bis 28er Ritzel.

Rahmengeometrie

Ich brauche keinen mega Racer, wollte aber keinen Komfort Renner haben, wo ich mich wie auf einem Mountainbike fühle.

Schaltgruppe

Die Gruppe war mir weniger wichtig, entweder die 105 oder Ultegra von Shimano. Bei Shimano bekomme ich auch noch in 5 bis 10 Jahren Ersatzteile. Mein altes Rad hat die Campa Mirage verbaut, da kriegst du nichts mehr.

Versand oder Fachhändler?

Die beste Preis Leistung bekommst du beim Versender. Selten gehe ich zu einer Radwerkstatt, um etwas reparieren zu lassen. Brauchst du den Service und die Beratung, dann geh lieber zum Radhändler ums Eck.

Mein Rad Budget:

1200 bis 1500 Euro wollte ich ausgeben. Später kaufe ich einen vernünftigen Laufradsatz für ca. 500 bis 600 €. Dort sparen oft die Hersteller, obwohl da enormes Tuning Potenzial ist.

Diese Bikes kommen in die engere Wahl:

Zwei bis drei Wochen schaute ich durch die verschiedenen Seiten und hatte am Ende die Wahl zwischen Canyon oder Rose.

Die Ultimate Modelle von Canyon sind teurer und auf Endurance Rädern sitzt du total hoch. Ein Kumpel fährt eins, wenn wir nebeneinander radeln sitzt er einige Zentimeter höher als ich, dabei sind wir beide gleich groß.

Bei Rose liebäugelte ich erst mit dem Pro SL 3000. Jedoch gibt es bei Rose auch eine Sektion Einzelstücke* wo sie gebrauchte oder Ausstellungsräder günstiger verkaufen. Oft passte mir die Rahmenhöhe nicht, dann auf einmal kam ein CRS 3000. Zuerst störte mich die Race Übersetzung, immerhin tauschst du bei den neuen Gruppen leicht die Kettenblätter. Blöderweise hat der Rahmen einige Kratzer, dennoch schlug ich zu.

Einige Tage später kam die Postbotin mit einem riesigen Paket. Sie wollte gar nicht glauben, dass da ein Fahrrad drin ist, so leicht war das Paket.

To do´s was ich an meinem Bike verändern will:

Außer dem typischen Radzubehör kommt das dran.

• Kettenblatt und Ritzel austauschen, damit ich die Berge hochkomme.
• Kratzer entfernen, in Foren las ich von durchsichtigem Nagellack als Geheimtipp gegen Kratzer an Carbon.
• Vielleicht Sattel tauschen und Vorbau anpassen mal sehen, wie ich mich nach längeren Touren fühle.

In einigen Wochen bringe ich hier ein Update, was ich alles geändert habe und wie das Rose CRS 3000 im Test abschneidet.

Aus den einigen Wochen sind jetzt fast 4 Jahre geworden.

Das 50/34 Kettenblatt montierte ich gleich nach einigen Wochen. Später kaufte ich mir von Canyon eine Flex Sattelstütze und probierte zuerst einen SQLab Sattel aus.

Das Entfernen der Kratzer ließ ich bleiben, da sie zu tief waren. Einige störende Stellen besserte ich dafür mit Nagellack aus.

Für meine Rollentrainer Tests musste ein Powermeter dran. Dazu wollte ich selbst testen, ob Radtraining nach Watt wirklich spürbare Vorteile auch für Hobbyradler bietet.

Nachdem ich beim Bikefitting war, veränderte ich noch zwei wichtige Dinge. Thomas riet mir vom SQLab Sattel ab, da ich bis zu 7,5 cm hin und her rutschte und empfahl mir einen Pro Sattel. Dazu war mein Vorbau zu lang, weshalb ich mir einen kürzeren bestellte.

Tubeless Reifen setzten sich nun bei Rennrädern immer mehr durch, so probierte ich das schlauchlose Fahren aus. Mittlerweile bin wieder zum Schlauch zurückgekehrt. Mit dem Schwalbe Aerothan und Turbolito gibt es da spannende Entwicklungen, welche das gleiche Fahrgefühl wie Tubeless bieten. Demnächst schreibe ich dazu mehr. Gleichzeitig soll bei der Tour de France 2021 die Mehrheit im Peloton ohne Schlauch quer durch Frankreich geradelt sein.

Defekte blieben leider nicht aus:

Noch im ersten Jahr war die Nabe des Hinterrades defekt. Nach einigen Wochen bekam ich mein Hinterrad repariert zurück (auf Kulanz). Vor einigen Monaten war da erneut Game Over, eine Speiche brach aus der Felge aus und an den anderen Speichen waren auch Risse. Wobei ich das Hinterrad im Herbst noch im Radladen zentrieren ließ. Bei einem Kumpel passierte das gleiche – das spricht nicht für die erwartete Schweizer Qualität von DT Swiss. Dafür bestellte ich mir das Tune TSR 22 Hinterrad.

Richtig nervig war das ständige Schleifen des Hinterrades, nach etwas herumdoktern fand ich heraus, dass die Achse in einem Ausfallende Spiel hat. Die beste Lösung war ein dünnes Blech mit einem Kabelbinder zu fixieren, nun schleift das Rad nicht mehr.

Zwischenfazit nach 4 Jahren Rose Xeon CRS:

Mittlerweile wäre es doch besser ein Rennrad mit Scheibenbremsen zu kaufen. Die Gebrauchsspuren beim Xeon CRS waren größer als ich erwartete. Leider merkte ich das zu spät. Trotzdem bin ich zufrieden, würde mir aber kein gebrauchtes Rad nochmals kaufen.