Lange spielte ich mit dem Gedanken mir einen Powermeter zu kaufen. Durch das winterliche Training auf der Rolle, bekam ich einen ersten Eindruck vom Trainieren und Auswerten meiner Wattwerte. Warum also nicht auch draußen davon profitieren? Am Black-Friday 2018 schlug ich zu und kaufte mir den Quarq DFour Powermeter. Im Artikel zeige ich dir, was sich für mich änderte und gebe dir mein Testfazit zum Quarq DFour.
Warum solltest du dir einen Powermeter kaufen?
- Intervalle fährst du genauer,
- deine Kräfte teilst du bergauf oder im Zeitfahren besser ein,
- durch Kontrolle von TSS und IF vermeidest du Übertraining,
- Analyse deines eigenen Fahrerprofils,
- sowie deiner langfristigen Entwicklung.
Mit welchem Modell und wie die Leistung messen?
Firmen und Startups probierten verschiedene Wege die Leistung beim radeln zu messen. Wobei für mich die Messung über Nabe und Kettenblatt sofort ausschieden. An meinen Rädern fahre ich mit Mountainbike SPD Pedalen und damals gab es nur SPD-SL Powermeter, so blieb am Ende nur der Spider.
Hierbei schwankte ich zwischen power2max und Quarq. Der Support von power2max antwortete nicht, außerdem muss noch ein Werkzeug für die Montage extra gekauft werden.
Meine noch neuen Shimano Kettenblätter sind mit dem Quarq DFour kompatibel. Dazu benötige ich keinen extra Sensor für die Trittfrequenz, er ist schon integriert.
Montage des Quarq Powermeters:
Zuerst musste mein Shimano Pressfit Innenlager herausgeschlagen werden und anschließend setzen wir ein BB 82 Innenlager ein.
Wir probierten es zuerst mit einem Freund aus, es klappte nicht und so ging ich in den Radladen. Wobei der Mechaniker sich verausgabte, um das Innenlager und später die Kurbel zu montieren.
Kurzum geh lieber gleich zum Radladen, zumal das Werkzeug ca. 30 € kostet.
Nachdem der Einbau endlich fertig war, installierte ich nur noch die Quarq App und aktualisierte die Firmware.
Erste Fahrten mit dem Quarq DFour:
Zuerst fuhr ich auf der Rolle und merkte, dass der Quarq sensibler und schneller reagiert als der Tacx Flux. Die Werte wichen um ca. 2 Prozent ab, genaueres findest du in meinem Flux S Testbericht.
Für eine richtige Messung kalibriere den Leistungsmesser vor jeder Tour per App oder Radcomputer.
Später radelte ich draußen und auch da erkannten meine Radcomputer den Quarq sofort. Bei einigen Geräten reicht es aus, ihn als Leistungsmesser zu pairen und die Trittfrequenz erkennt der Computer automatisch.
Nach einigen Monaten zickte der Quarq DFour und verbindet sich nicht mehr mit meinem Radcomputer. Nachher wechselte ich die CR2032 Batterie, Problem gelöst. Komisch nur, dass in der App stets 85 Prozent Ladung stand. In Zukunft nehme ich bei Mehrtages Touren eine Batterie als Reserve mit.
Der Quarq DFour misst, wie viel Kraft von meinem linken und rechten Bein kommt. Bei mir ist es meistens eine 51 zu 49 Verteilung. Jedoch traue ich diesen Werten nicht. Fahre ich mit einem Bein, zeigt er auf der anderen Seite trotzdem noch 20 Prozent an.
Sonst gab es keine Auffälligkeiten, auch in meinem Freundeskreis sind alle, die mit Quarq Leistungsmessern radeln zufrieden.
Radtraining nach Watt oder Herzfrequenz?
Die vorherige Saison trainierte ich nach Puls und merkte den Unterschied. Bis die Herzfrequenz im Zielbereich ist, dauert es etwas. Oft sagte mir mein Gefühl – ich bin schon im gewünschten Bereich, es fehlten aber noch ca. 10 bis 20 Watt. Kurzum der Powermeter lässt sich nicht täuschen und speziell kurze 30/30 VO2 Max Intervalle trainierst du genauer. Bei längeren GA2 Einheiten ist der Vorteil geringer.
Wie du dein persönliches Powerprofil herausfindest:
Mit einem Powerprofil Test findest du deine Stärken und Schwächen sowie deinen Radfahrer Typ heraus.
Dazu brauchst du deine maximale 5 Sekunden und 1, 5 sowie 20 Minuten Leistung. Diese teilst du durch dein Gewicht. In der Tabelle bei trainingspeaks siehst du anschließend, wie gut deine Werte sind.
Diese Werte helfen mir abzuschätzen, wie stark ich beim nächsten 5 Minuten Hügel reintreten kann, um nicht zu früh einzubrechen.
Noch mehr Infos zum Trainieren und Auswerten deiner Leistungsdaten findest du im neuen Buch von Hunter Allen.*
Fazit meines Quarq DFour Tests:
Mit dem Quarq DFour Powermeter machst du nichts falsch, er ist solide.
Nur von Powermetern allgemein bin ich etwas enttäuscht bzw. erwartete mehr. Aktuell kostet er ca. 700 bis 800 €. Diese Investition lohnt sich für ambitionierte Radler, welche bei Rennen vorn mitfahren wollen. Besonders wenn du gern deine Zahlen Daten Fakten analysierst.
Wobei du von einem Leistungsmesser mehr hast als einem mindestens doppelt so teuren Aero Laufradsatz. Er hilft dir eher durch gezieltes Training schneller zu werden.
In den nächsten Jahren sinken die Preise sicher weiter. Sei jedoch bei neuen und günstigen Produkten skeptisch, einen verlässlichen Powermeter zu bauen benötigt Jahre, wie du es bei iq2 oder Watteam (mittlerweile eingestellt) siehst.
Weitere Infos und aktuelle Preise findest du bei amazon*, rosebikes* oder wiggle*.
Was ist deine Meinung über Powermeter bzw. welche Vorteile merkst du?