Garmin Edge Explore 2 im Test: Ein würdiger Nachfolger?

Der Edge Explore ist Garmin´s einziges Gerät, welches sich speziell an alle richtet, denen Radnavigation wichtig ist und die keine umfangreichen Trainingsfunktionen brauchen. Jedoch durchkreuzten der schwache Akku und einige Fehler die uneingeschränkte Empfehlung. Er ist schon 4 Jahre alt ist und ein Nachfolger erscheint normalerweise nach ca. 3 Jahren. Daher vermutete ich bereits sie wollen die Explore Serie nicht weiterentwickeln, da auch die Konkurrenz keine neuen Geräte herausbrachte. Als ich sah, dass Garmin bei der Eurobike einen neuen Explore 2 vorstellte kaufte ich ihn sofort.
In meinem Test des Garmin Edge Explore 2 erfährst du, ob die Schwachstellen des Vorgängers ausgebügelt wurden. a323b3f06a934502b2c0288f35628110

Lieferumfang:

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Es sind zwei Halterungen für den Lenker oder Vorbau dabei. Eine Ahead-Halterung fehlt. Dazu befanden sich ein USB-Ladekabel, die Lenkerschlaufe sowie eine kurze Anleitung in der Box.

Schütze deinen Edge Explore 2 am besten mit einer Displayfolie* sowie der Silikonhülle* vor Kratzern.

Was ist der Unterschied vom Edge Explore 2 zu dem Edge 1040?

Der Garmin Edge 1040* kostet ca. das Doppelte und hat dafür u. a. folgende Mehrfunktionen als der Explore 2:

  • Display ist 0,5 Zoll größer,
  • Strava Live Segmente,
  • Strukturierte Workouts,
  • Ladepins auf der Rückseite,
  • Umfangreiche Trainingsanalyse + Auswertung und
  • eine WLAN Antenne.

Einrichten und Montage:

Die Montage ging wie immer bei Garmin fix.

Lad dir zuerst die Garmin Express App, auf deinen PC/Mac sowie Smartphone und installiere die Firmware und Karten Updates. Vor meiner ersten Tour richtete ich die Datenfelder der einzelnen Seiten ein und checkte die Einstellungen.

Der Edge Explore braucht nur 11 Sekunden zum Starten, früher waren 30 Sekunden bei Garmin Standard.

Software:

Mit dem Online Tool Garmin Connect verwaltest du den Edge Explore. Die Europa Karten sind bereits installiert und mittlerweile kannst du in der Express App am PC bequem einzelne Länder oder Regionen an-/abwählen.

Schau im IQ App Store vorbei, da findest du von externen Entwicklern kreative Helferlein. Die komoot App installierte ich mir.

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Die komoot IQ App

Zum Planen von Routen bietet Garmin auch ein Tool, die Planung geht schnell und intuitiv. Komoot trumpft dennoch mit mehr Features auf.

Technische Daten:

Maße: 106 x 55 x 21 Millimeter

Gewicht: 104 g

Display: Touchscreen mit 7,6 cm oder 3 Zoll Diagonale und einer Auflösung 240 x 400 Pixel

Mir reichten die 16 GB interner Speicher, nach der Europakarte waren noch 3,6 GB frei.

Praxis: Meine Erfahrungen mit dem Garmin Edge Explore 2:

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Bedienung:

Die linke untere Taste brauchst du nur zum Starten der Runde und die rechte zum Starten / Stoppen deiner Aufzeichnung. Ein- und ausgeschalten wird er über die obere seitliche Taste.

Sonst bedienst du den Explore 2 nur per Touchscreen. Bei meinen Fahrten reagierte der Touchscreen sofort. Dank des trockenen Sommers probierte ich die Bedienung zu Hause mit Wassertropfen aus. Der Touchscreen reagierte relativ gut, aber einige Eingaben hatten Aussetzer.

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Akkulaufzeit des Edge Explore 2: Wie lange hält er wirklich durch?

Garmin spricht von 16 Stunden Laufzeit. Nach einer Tagestour mit 6:40 Std. Fahrzeit war der Akku noch bei 77 %. Über mehrere Tage verteilt packte der Akku auch 15:25 Stunden. Hier tat sich einiges im Vergleich zum Vorgänger und du brauchst für eine lange Tagestour keine Powerbank.
Der Energiesparmodus soll 50% mehr schaffen. Ich nutze ihn nie, weil das Display erst durch Berühren angeht bzw. wenn du einen Navihinweis erhältst.

Möchtest du unterwegs den Edge laden bietet Garmin noch das Powerpack bzw. Powermount inklusive Kabel für ca. 450 € komplett* an. Damit lädst du das Navi direkt über den E-Bike Akku mit den Pins auf der Rückseite. Wobei ich mir eine einfache Powerbank vorziehe, lediglich bei Regen ist das problematisch.

Weitere Funktionen des Explore:

E-Biker aufgepasst: Shimanos Steps E6100 und E7000 unterstützt der Explore. Auf einer extra Datenseite findest du Infos zu dem E-Bike Akku, restliche Reichweite, aktuellem Gang und Motor-Unterstützungslevel. Da ich mit Muskelpower unterwegs bin konnte ich diese Features nicht testen.

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E-Bike Datenfeld beim Edge Explore 2.

Group Track: Fahren deine Freunde auch mit aktuellen Edge Modellen siehst du ihre Position.

Handy Kopplung via Bluetooth:

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Über Bluetooth lädt der Garmin selber die Routen zu deinem Handy hoch und nachher zu Garmin Connect oder Strava. Was aber mit meinem Smartphone (One Plus Nord2) teilweise etwas dauerte und einige Male abbrach. Da vermisse ich eine WLAN Funktion.

Koppelst du beim Fahren dein Handy mit dem Explore via Bluetooth, siehst du Anrufe und SMS und diverse Nachrichten von Messengern im Display.

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Musiksteuerung: Hörst du per Bluetooth Musik oder Podcast spulst du am Navi die Wiedergabe vor oder pausierst sie.

Mein Video wo du die Bedienung und Einstellungen des Explore 2 siehst:

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Navigation, wo führt der Edge Explore dich hin?

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Bei der Navigation nutzt er drei verschiedene Berechnungsmethoden: Distanz minimieren, Zeit minimieren, geringer Anstieg. Alle drei Modi verglich ich auf meinem Weg zur Arbeit. Die schnellste Route führt dich oft über befahrene Straßen, während die kürzeste über ruhige und teilweise umständliche Wege führt. Außerdem analysiert jetzt Garmin die hochgeladenen Routen aller Nutzer und navigiert dich zu den beliebten Wegen (Option Routing nach Beliebtheit). Der Explore 2 speichert drei Radprofile ab, wo ich die Einstellungen je nach Radtyp anpasste. Spiel einfach mit den Einstellungen und je nach Geschmack findest du die für dich optimale Routenberechnung.

Fuhr ich nicht die angegebene Route, will der Explore das ich sofort umdrehe und brauchte manchmal etwas, bis er mir eine neue Alternative anbot.

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Neben den typischen Navifunktionen und der POI Suche gefiel mir die Radrunde. Dabei gibst du zuerst ein, wie viele Kilometer du strampeln willst. Der Explore zeigt dir einige Touren gleich mit Höhenmetern an. Für 3 unterschiedliche Routen brauchte er teilweise länger. Wähle da vorher deinen Startpunkt aus und lass ihn in Ruhe im Vorfeld rechnen, damit du dann nicht warten brauchst. Halte dich bei dem Roundtrips an die Route. Der Edge kommt sonst überhaupt nicht klar, piept ständig und will das du umdrehst.

Der Explore 2 berechnet auch Routen mit mehreren Zwischenzielen, bei komplexen Touren finde ich die Planung am PC bequemer.

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Kartenzoom Garmin Explore 2

GPX Route importieren: Hast du eine GPX-Datei auf deinem PC, kopiere sie einfach in den Ordner Garmin/New Files. Nach einem Neustart des Explore findest du die Routen im Strecken Menü.

Mittlerweile findet der Explore 2 die Satelliten schneller sowie die Routenberechnung und so brauchte ich beim Start nie warten.

Powermeter Unterstützung beim Garmin Explore 2.

Leistungsmesser erkennt der Explore 2 nun auch, es wird aber nur die aktuelle Leistung, 3 Sekunden, maximal und ∅ Leistung sowie die Leistungszone angezeigt. Weitere Funktionen wie TSS, IF und Verteilung etc. siehst du erst später in der App.

Weitere Trainingsfunktionen und Strava Live Segmente fehlen, aber sonst wäre der Edge 1040 überflüssig.

Wie lang ist der Anstieg noch? Die ClimbPro Funktion zeigt es dir.

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Ist eine Naviroute aktiv, erkennt der Garmin automatisch alle längeren Anstiege und listet sie in einer Seite auf. In den Einstellungen lässt sich festlegen, ob kleinere oder nur größere Anstiege zählen. Am Berg siehst du grafisch, wie viele Höhenmeter du noch bis zur Spitze hast. Dieses Feature ist neu in der Explore Serie.

Indoormodus für die Rolle:

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Meinen Elite Trainer erkannte den Explore 2. Im Indoor Menü veränderst du den Widerstand der Rolle. Ist dir das zu stupide, simuliert der Edge eine gespeicherte Route. Ganz nett, wenn du grad keinen Premium Account bei Zwift & Co. hast. Gespeicherte Intervalltrainings funktionieren leider nicht.

Fazit meines Garmin Edge Explore 2 Test:

Der Explore 2 ist mein klarer Favorit für Radnavis, falls du eine längere Radreise planst oder sonst oft eine vernünftige Navigation auf einem großen Display brauchst. Für mich als Rennradler ist er zu groß aber auf die fehlenden Trainingsfunktionen könnte ich verzichten.

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Beim Test kostete der Edge Explore 2 ca. 299 Euro, dort findest du den aktuellen Preis bei rosebikes,* amazon*, decathlon* oder wiggle*.

plus

Plus

  • Navifunktionen
  • großes Display
  • Akku
Minus punkte

Minus

  • Einstellungen teilweise umfangreich
  • kein WLAN

Übrigens war ich für den Test mit der Softwareversion 5.09 unterwegs.

Alternativen zum Explore:

Garmin Edge 830:

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Der Garmin Edge 830 hat umfangreichere Trainingsfunktionen aber ein kleineres Display. Weitere Infos zum Edge 830 liest du hier.

Was sind deine Erfahrungen mit dem Garmin Edge Explore 2, bzw. hast du noch Fragen? Schreib mir gern deinen Kommentar!

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