Während die Radcomputer immer mehr Funktionen und größere Displays bekommen probiert Garmin nach dem Edge 25 wieder klein aber oho aus. Im Sommer 2020 kam der Edge 130 Plus heraus. Grund für mich den kleinen Radcomputer nicht länger zu ignorieren. In der kalten Jahreszeit war er mein Begleiter, ob er immer treu war, erfährst du in meinem Garmin Edge 130 Plus Test.
Lieferumfang:
• 2 Halterungen mit Gummi
• micro USB-Ladekabel
• Handschlaufe
Um das Display vor Kratzern zu schützen, empfehle dir gleich eine Displayfolie* zu bestellen.
Kleiner Wermutstropfen es ist keine Ahead-Halterung dabei. Was nicht schlimm ist, mit der normalen Halterung passte der 130 trotzdem noch auf meinen MTB-Vorbau.
Einrichtung:
Den Edge 130 richtest du direkt am Gerät ein.
Nach dem hinzuzufügen der Sensoren legt der 130 auf Wunsch automatisch entsprechende Datenseiten an.
Installiere unbedingt noch die Firmware Updates am PC / Mac. Der Edge 130 unterstützt auch IQ Apps (Garmins App-Store).
Der kleine 130 hat keine WLAN-Empfänger, so musste ich mich wieder daran gewöhnen, Touren entweder per Bluetooth mit meinem Handy oder am PC hochzuladen.
Beim Edge 130 sind bereits Radprofile eingerichtet, leider kannst du sie nicht anpassen wie bei den größeren Modellen. Was besonders nervt, wenn ich zwischen Rädern mit oder ohne Leistungsmesser wechsle. Ebenso wertet der 130 nicht separat Kilometer, Zeit etc. für jedes Rad extra aus.
Praxis: Nun gehts raus!
Bedienung und Menü:
Den Edge 130 bedienst du mit 5 Tasten, welche sofort reagieren. Er hat keinen Touchscreen, was mit langen Handschuhen besser ist.
Die Menüstruktur ist anders, sowie etwas übersichtlicher als bei den größeren Garmin Geräten. Nach 2 bis 3 Touren gewöhnte ich mich an die Bedienung und kam gut zurecht.
Einige Technische Daten des Edge 130 Plus:
Gehäuse:
Höhe x Breite x Tiefe:
61 mm x 38 mm x 17 mm
Display: 1,8 Zoll oder 4,5 cm Diagonale mit 303 x 230 Pixel
Gewicht: 35 Gramm
Speicher: 20 MB, wovon bei mir noch ca. 16 MB frei sind.
Wie lange hält der Akku?
Garmin gibt die Dauer je nach Nutzung von 8 bis 12 Stunden an.
In meinen Test verlor der Akku ca. 8 bis 12 Prozent pro Stunde (mittlere Helligkeit, ohne Smartphone-Verbindung, teilweise Navigation). Damit sind für mich 8 bis 9 Stunden möglich. Was mich enttäuschte, da er weder ein Farbdisplay noch Navi Karten hat. Da schaffen andere Geräte 15 Stunden und mehr. Während der Tour kannst du den Edge 130 nur am Lenker oder in der Ahead Halterung laden, weil der Micro-USB Anschluss im oberen Bereich der Rückseite ist.
Dort findest du eine Übersicht von Garmin, wie die Batteriedauer beeinflusst wird.
Mein Video über das Menü, Bedienung und Funktionen des Edge 130 Plus:
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Funktionen des Edge 130:
Der Edge verbindet sich via Bluetooth oder Ant+ mit Puls-, Kadenz- und Leistungssensoren sowie dem Garmin Varia System.
Elektronische Schaltungen und E-Bikes unterstützt er nicht.
Strava-Live Segmente:
Etwa 100 Meter vor Beginn poppt das Fenster auf und bereitet dich auf das kommende Segment vor. Ab Start siehst du, ob du deine Bestzeit schlägst. Die Datenfelder kannst du anpassen, ebenfalls siehst du den Verlauf des Segmentes auf der Karte. Wie immer bei Garmin funktionieren die Segmente nicht, wenn du eine Route aktiviert hast.
Training-Modus:
In Garmin Connect erstellt du dein Training oder einen kompletten Trainingsplan und überträgst ihn anschließend. Bei den Trainings lässt sich neben der Dauer nur ein Wert festlegen. Leider klappt da nur Leistung oder Puls aber keine Trittfrequenz dazu. Im Training fährst du die Wattbalken ab. Einzelne Intervalle überspringst du per Rundentaste, es gibt aber kein wiederholen. Die Markierung, der absolvierten Intervalle ist zu hell und besonders bei kurzen Einheiten schwer zu erkennen.
Leider zeigt der Edge 130 Plus nur grundlegende Wattfunktionen an, Werte wie TSS, IF etc. fehlen.
Steuerung des Smart-Trainers
Der Edge 130 Plus steuert deinen Smart-Trainer mit den üblichen Funktionen (nachfahren Virtueller Routen, Workouts, Steuerung per Watt). Ganz nett, wenn du grad keinen Premium Account bei Zwift & Co. hast.
Analyse nach der Tour:
Danach sehe ich eine Wertung des Trainings und erhalte eine Meldung, falls sich mein FTP oder VO2max veränderte. Abgerundet wird dies mit dem Hinweis, wie viele Stunden ich mich erholen soll.
MTB-Funktionen:
Der Edge 130 Plus zeigt dir die Schwierigkeit (Grit) und Flüssigkeit deines Fahrstils (Flow) deiner MTB-Tour an. Anschließend könntest du in Garmin Connect das Potential bestimmter Passagen deiner Trails herausfinden.
Der Edge 130 hat keine Karten, so siehst du importierte Routen nur als Strich. Biegst du falsch ab, piept er. Was mir relativ häufig passierte, weil die anderen Straßen als Referenz fehlen.
Dafür klappt das Zoomen und Verschieben auf der Karte besser als beim Edge 530.
Neben GPS funkt er auch zu Satelliten von GLONASS und Galileo.
Leider wird von Komoot die IQ App nicht beim 130 unterstützt. Dafür lassen sich am PC / Mac die GPX-Dateien diverser Portale einfach in den “New Files” Ordner des Edge kopieren. Nach dem Neustart erscheinen sie bei den Routen.
Unterwegs navigiert dich der Edge 130 wieder an den Start oder zu zuvor gespeicherten Punkten. Wobei er dies nur auf der gleichen Route kann, sonst zeigt er die Himmelsrichtung an.
Um nicht vor jeder Tour die Höhe neu einzugeben, speichere deinen Startort als Favorit. Damit kalibriert sich der Edge 130 an die korrekte Starthöhe.
Kurzum das Navi taugt eher als grobe Orientierung und nur falls du selten in unbekanntem Terrain unterwegs bist.
Climb Pro:
Ist eine Naviroute aktiv, erkennt der Garmin automatisch alle längeren Anstiege und listet sie in einer Seite auf. Am Berg siehst du grafisch, wie viele Höhenmeter dir noch bis zur Spitze fehlen.
Garmin Edge 130 oder 130 Plus, welche Unterschiede?
Der 130 Plus hat folgende extra Features:
- 30 statt 15 Routen
- Workouts und Trainingspläne
- ClimbPro Anstiegsplaner
- MTB-Dynamik
- SMART-TRAINER Steuerung
Fazit meines Edge 130 Plus Test:
Durch den Powermeter Support lohnt sich der Edge 130 besonders für alle die ausschließlich zum Trainieren ein kleines Gerät wollen, sowie selten eine genaue Navigation und die lange Laufzeit brauchen. Der Edge 130 überzeugt im Punkt Preis / Leistung. Ob sich der Mehrpreis von ca. 70 Euro für das Plus Modell lohnt, musst du für dich abwägen. Statt des Plus Models würde ich eher gleich in einen Wahoo Bolt oder Edge 530 investieren.
Plus Punkte:
- schnelle Bedienung per Tasten
- zahlreiche Funktionen + Powermeter Support
Minuspunkte:
• Karten und Navigation
• Akkulaufzeit
Aktueller Preis des Edge 130 Plus:
Im April 2021 kostete das Gerät ca. 180 Euro, den aktuellen Preis findest du bei amazon* oder rosebikes.*
GPS Radcomputer Alternativen:
Wahoo Elemnt Bolt:
Weitere Geräte findest du in meiner GPS-Radcomputer Übersicht. Bei Fragen zum 130 Plus schreib mir ruhig einen Kommentar.