Mit einem Kindersitz am Fahrrad wird dein Drahtesel zum Familien-Express und gemeinsame Fahrradtouren zum unvergesslichen Erlebnis. In diesem Artikel teilen wir mit dir unsere Erfahrungen und Tipps mit unterschiedlichen Kindersitzen und klären, ob ein Kindersitz besser vorn oder hinten ist. Jedoch ist jedes Kind einzigartig, vielleicht sind bei euch die Resultate ganz anders.
1. Allgemeine Tipps und Erfahrungen mit Kindersitzen
Safety First: Anders als bei den Radanhängern besteht bei Kindersitzen Helmpflicht.
Verabschiede dich vom Wiegetritt, was mir besonders bei steilen Passagen fehlt. Hilft nix, so musst du am Berg im Sattel bleiben.
Kindersitze befördern kleine Knirpse manchmal in einer Position, in der die Helme am Hinterkopf drücken. Bequemlichkeit und Sicherheit lassen sich jedoch vereinen! Achte auf Modelle mit verstellbaren Kopfstützen bzw. darf der Helm bei der Fahrt nicht an die Rückenlehne stoßen.
Sicherer Start / Stopp – ohne Kippgefahr: Dazu benötigst du einen dicken Baum, Geländer etc. damit das Rad beim Ein- und Ausladen deines kleinen Passagiers nicht umkippt. Noch flexibler bist du mit einem stabilen zweibeinigen Fahrradständer*, sofern das Nachrüsten an deinem Rad klappt.
Generell sind die Kids auf dem Sitz schutzlos dem Wetter ausgeliefert. Einige Hersteller verkaufen spezielle Regenüberzüge* wo auch die Beine geschützt sind.
Bockige Phase? Helm auf, in den Sitz setzen, Gurt festziehen, Füße anschnallen und dazu noch aufpassen das dein Rad nicht umfällt, das ist die absolute Mega-Challenge. Da brauchst du eine gute Beruhigungs- und Ablenkungsstrategie, die für dein Kind passt.
Schau ob der Kindersitz überhaupt sich an dein Rad montieren lässt und noch wichtiger wie lange du anschließend brauchst, um den Sitz ab- und dranzustecken? Bei einigen Modelle steckst du lediglich den Sitz in die Halterung. Willst du ihn flexibel an mehreren Rädern nutzen schau vorher, ob du eine zusätzliche Halterung kaufen kannst.
2. Kindersitz vorn bzw. hinter dem Lenker, eine gute Option?
Nähe zum Kind: Dein Kind ist direkt vor dir, genießt den VIP-Ausblick und ihr könnt während der Fahrt gut miteinander sprechen. Je nach Rad ist die Montage ggf. etwas tricky. Kalkuliere beim Montieren die Höhe deines Kindes + Helm ein, damit deine Sicht nicht behindert ist. Für kleinere Eltern könnte dies ein Problem werden, insbesondere wenn das Rad nicht so lang ist. Auch ich muss leicht breitbeinig fahren, sonst stoßen meine Knie an den Sitz. Für längere Fahrten wäre das nichts und es besteht das Risiko von Knieschmerzen.
Durch den vorderen Kindersitz ist der Lenkwinkel etwas eingeschränkt. Das war für mich aber kein Problem. Beim Radfahren lenkst du ohnehin intuitiv per Gewichtsverlagerung und weniger durch Drehen am Lenker. Unsere Tochter liebt Radfahren in der ersten Reihe und spielt insbesondere gern mit der Klingel. Für mich änderte sich relativ wenig am Fahrgefühl.
Ganz wichtig, schau immer das die Füße angeschnallt sind, damit sie nicht in die Speichen oder auf den Reifen geraten.
Gewichtsgrenze ab 15 Kilogramm geht’s für kleine Biker nach hinten!
Da die Sitze hinter dem Lenker nicht gefedert sind, passe bei Schlaglöchern o. Absätzen besonders auf. Für mehr Komfort könntest du den Reifendruck reduzieren oder die Federgabel weicher stellen.
Einige vordere Sitzmodelle:
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3. Doch lieber dein Kind auf dem Fahrradsitz hinten kutschieren?
Die Gewichtsverteilung und insbesondere die Balance zu halten beim Start ist etwas ungewohnt. Es fühlt sich an, als ob dein Rad schwer beladen ist. Besonders am Berg merkst du einen ständigen Zug nach hinten.
Du siehst dein Kind beim Radfahren nicht und weißt nicht, was es hinten so Schönes macht.
Unsere Tochter spielt gern während der Fahrt am Rucksack oder zog schon ihre Schuhe aus etc.
Ohne Gepäck? Anders als beim Vordersitz ist es bei einigen hinteren Kindersitzen nicht möglich zusätzliche Fahrradtaschen anzubauen. Mit Rucksack auf dem Rücken könnte es eng werden.
Der große Vorteil des hinteren Fahrradsitzes: Kinder die schwerer als 15 kg sind, können noch mitfahren.
Zur Montage wird der Hintersitz entweder am Sitzrohr befestigt oder direkt auf dem Gepäckträger mit einem Aufsatz. Letzteren nutze meine Frau von Hamax. Der große Vorteil dank der Federung + einstellbaren Sitzwinkels ist die Fahrt für dein Kind bequemer.
Ein paar hintere Sitze:
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Fazit: Kindersitz vorne oder hinten?
Unsere Tochter würde ganz klar sich für den Sitz vorne entscheiden. Meine Frau tendiert zum hinteren Kindersitz, wegen dem besseren Fahrgefühl ohne Einschränkungen beim Lenken und mehr Platz besonders beim Absteigen. Ich bin nur mit dem vorderen Sitz unterwegs und war für kurze Fahrten in die Kita zufrieden.
Alternative zum Kindersitz, der Fahrradanhänger:
Für längere Radtouren ist das die komfortabelste Option für dein Kind. Falls du für den Anhänger einen guten Stellplatz hast und ihn nicht erst die Kellertreppen hochschleppen musst, wäre der Anhänger auch für kurze Touren praktisch.
# Lesetipp: Dort findest du meine Tipps zum Kauf eines Kinderfahrradanhängers.
Schreib mir gern deine Erfahrungen oder Fragen zum Thema Kindersitz vorne oder hinten einfach per Kommentar.