Bei der Eurobike probierte ich die neuen Rollentrainer von Elite aus. Am Suito gefiel mir sofort das geringe Packmaß und der günstige Preis. Er soll sich in der 600 Euro Klasse gegen den Flux Smart behaupten. Zum Start in die Winter-Rollensaison testete ich den neuen Elite Suito für dich.
Lieferumfang:
Neben dem Trainer, Netzteil, Schnellspanner sowie Travelblock war noch ein kostenfreier 30 Tages-Code der Zwift Software und ein Jahres Abo der myElite App dabei. Ein Ant+ USB-Empfänger ist nicht inklusive, willst du den Elite über deinen Computer verbinden, findest du für ca. 15 Euro hier einen Ant+ Adapter.*
Montage des Elite Suito:
Der Trainer kommt mit einer montierten 11fach Shimano 105 Kassette, so brauchst du nur die zwei Beine ausklappen. Schon steht der Suito, ganz ohne zu schrauben. Es sind Adapter für 130, 135 und 142 mm Achsen dabei, darum schaute ich genau auf die Bilder der Anleitung, um die richtigen zu nehmen.
Bist du mit einem 8-, 9- oder 10-fach Schaltwerk unterwegs benötigt die Kassette den mitgelieferten Spacer. Für die Demontage benötigst du einen Zahnkranzabzieher sowie eine Kettenpeitsche, mehr dazu liest du in meinem Zahnkranz austauschen Artikel.
Danach kontrollierte ich die Schaltung, nach etwas drehen am Schaltseil, funktionierten alle Gänge. Besonders wichtig ist der Kettenlauf, damit die Kette nicht beim kleinsten oder größten Ritzel klemmt und das Schaltwerk beschädigt.
Lade dir danach die upgrado App (iOS | Android) herunter und schau nach Firmware Updates.
Daten des Elite Suito:
Leistung | 1900 W (40 km/h), 2900 W (60 km/h) |
simulierte Steigung | bis 15 % |
Verbindung | Bluetooth und Ant+ |
Gewicht | ca. 14,5 kg |
Schwungrad | 3,5 kg |
Maße | aufgeklappt: 76 x 56 x 49,5 cm |
Kompatibilität | 130 und 135, 142 mm Achsenbreite mit 9-11 fach Kassette, |
Antrieb | Direktantrieb |
Genauigkeit | 2,5 % lt. Hersteller |
Zusätzlich erneuerte Elite den Direto X, welcher 2100 Watt packt und deine Leistung auf 1,5 % genau misst. Dafür kostet er ca. 70 Euro mehr. Weitere Infos erhältst du bei rosebikes* oder wiggle*.
elite mytraining App – die komplette Indoor Software
Elite bietet ihre eigene my E-Training App an, wobei der Fokus auf Videos und Workouts liegt. In der Box ist ein Code für ein Jahr, danach kostet die App 20 Euro jährlich.
Es ist nur ein Video von Elite dabei, weitere kosten ca. 10 bis 15 Euro pro Video. Unter my realvideo findest du ca. 2.200 kostenlose Videos von anderen Usern.
Außerdem sind Workouts und Touren nach GPX-Dateien möglich.
#Lesetipp: Alternativen zur Elite Cycling App – Vergleich von 11 unterschiedlichen Indoor Cycling Apps.
Meine Erfahrungen in der Praxis mit dem Elite Suito.
Wöchentlich solltest du den Elite Suito kalibrieren bzw. nullen, fahre zuerst ca. 10 Minuten und wähle in den Einstellungen der My E-Training App die Kalibrierung aus. Leider war bei mir kein Nullen über Zwift möglich.
Wie laut ist der Elite Suito?
Die Kette ist bis ca. 250 Watt lauter als der Trainer. Für Mietwohnungen oder schlafende Mitbewohner bestens geeignet. Jedoch hörte ich ein regelmäßiges Schleifgeräusch, was einer schleifenden Bremse bei einer Acht ähnelte. Bei dem Austauschgerät mit neuer Hardwarerevision hörte ich dieses Geräusch weiter. Danach fand ich bei YouTube diverse Videos mit unterschiedlichen „Noise Issues“.
In diversen Apps erschien der Suito sofort und auch mit meinem iPad via Bluetooth funktionierte alles tadellos.
Wie genau misst der Suito deine Leistung?
Nun kommen wir zur großen Schattenseite. Mehrmals verglich ich den Suito Trainer mit meinem Quarq DFour Powermeter. Dabei zeigte der Suito ca. 5 bis 9 Prozent geringere Werte als mein Quarq. Er reagierte verzögert, was besonders bei Sprints zum Tragen kam. Erst dachte ich, der Fehler liegt an mir, kalibrierte den Suito mehrmals über die Elite App, probierte es mit Zwift & Rouvy. Nichts half, kein neues Firmware Update war verfügbar. Ich zweifelte schon an den Quarq Leistungsmesser. Darum drehte ich mit dem Tacx Flux eine virtuelle Runde und siehe da lediglich 3 Prozent Abweichung.
Update: Bei meinem Austauschgerät weichen die Werte nur um ca. 1,5 bis 3 Prozent ab.
Wie reagiert der Elite Suito im ERG-Modus bei Workouts:
Für den Test bastelte ich mir extra ein Workout mit diversen Intervallen unterschiedlich Zonen und Längen. Workouts bis zum Schwellenbereich (gelb bei Zwift) funktionierten gut. Fuhr ich Intervalle im roten Bereich, war es am Ende extrem schwer. Meine Trittfrequenz fiel und der Suito blieb gnadenlos bei den gleichen Einstellungen. Trotz hochschalten des Gangs fiel meine Kadenz unter 50 Umdrehungen. Knieschmerzen lassen grüßen. Normalerweise passt der Trainer die Leistung an. Hältst du sie nicht, verringert er die Leistung und die Trittfrequenz geht hoch.
Der zweite Suito meisterte die Workouts ohne Probleme.
Ebenso verglich ich die ermittelte Kadenz des Elite Trainers mit den Quarq Sensor. Im Durchschnitt wich der Suito lediglich um ca. 0,5 Umdrehungen ab.
Fazit meines Elite Suito Test:
Die Ausstattung beschert den Suito ein gigantisches Preis-Leistungs-Verhältnis. Dafür versagt er in der Praxis und ich schickte ihn innerhalb der Rückgabefrist zurück. Wobei ich ein neues Modell mit längerem Kabel und aktueller Firmware erhielt. Vielleicht hatte ich nur Pech, bis du mit einem Suito unterwegs? Wie zufrieden bist du? Ich bin gespannt auf deinen Kommentar.
Das Austauschgerät bügelte einige Fehler aus, leider blieb das Schleifgeräusch.
Plus:
- günstiger smarter Direktantrieb Trainer
- Ausstattung mit Kassette und 1 Monat Zwift
- hoher Widerstand, erlaubt realistische Simulation von Bergetappen
- lässt sich kompakt zusammenklappen
Minus:
- Netzteilkabel dünn
- leicht schleifendes Geräusch
Ich zahlte im November 2019 599,- Euro, den aktuellen Preis findest du bei rosebikes* oder amazon*.
Alternativen zum Suito:
Der Flux lässt sich nicht zusammenklappen und kommt ohne Kassette, dafür ist er genauer.
Andere Modelle findest du in meiner Smart-Trainer Testübersicht.